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Neue Riffs sollen mehr Fische locken

Die künstlichen Riffs werden ins Wasser gehievt. Foto mag
Holtenau (mag) Die Kieler Firma "MariLim - Technik & Service" hat gestern vor der ehemaligen Seebadeanstalt in Holtenau erstmals ein künstliches Riff aus so genannten Reef Balls erstellt. Mit dem wissenschaftlich begleiteten Projekt soll nachgewiesen werden, dass Tiere und Pflanzen diese halbrunden Kunst-Riffs aus Spezialbeton wesentlich schneller besiedeln als vergleichbare Konstruktionen aus herkömmlichem Beton.

"Für Europa ist das absolut neu", sagt MariLim-Geschäftsführer Thomas Meyer, betont aber, dass weltweit bereits 200000 Reef Balls hergestellt und in mehr als 1500 Projekten eingesetzt wurden. Die wie echte Riffs mit Durchbrüchen und Höhlungen versehenen Halbkugeln weisen einen dem Säuregehalt des Meerwassers identischen pH-Wert von 8,3 auf, während herkömmlicher Beton mit einem pH-Wert von etwa 12 basisch reagiert und potenzielle Riff-Bewohner deshalb erst mal abschreckt.

Meyer rechnet damit, dass aufgrund der den Meerestieren vertraut erscheinenden Chemie die Besiedlung unverzüglich vonstatten geht. Miesmuscheln und Algen dürften zu den ersten Bewohnern gehören. Sollten sich die Erwartungen erfüllen, könnten der Firma MariLim Aufträge in ganz Europa winken.Wie sich das Leben an den neuen Kunstriffs entfaltet, können auch interessierte Taucher begutachten. Anmeldungen sind unter Telefon 363666 möglich.

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Kieler Nachrichten vom 16.06.2001

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